Risikosensitivität ist eine Eigenschaft eines effektiven Risikomanagements, bei dem sich die Steuerungsmechanismen an den tatsächlich vorhandenen Risiken ausrichten.
Dies bedeutet, dass Unternehmen und Organisationen in der Lage sein sollte, ihre Risiken zu erkennen, zu messen und zu bewerten, um angemessene Maßnahmen zur Risikobewältigung und -kontrolle zu ergreifen. Die Risikosensitivität ist auch ein wichtiger Grundsatz für die aufsichtsrechtliche Regulierung von Banken, da dadurch sichergestellt werden kann, dass die Eigenmittelerfordernisse der Banken angemessen sind und den tatsächlichen Risiken entsprechen.
Eine risikosensitive Steuerung umfasst verschiedene Elemente, wie beispielsweise eine angemessene Risikomessung und Bewertung, eine adäquate Risikosteuerung sowie eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Risikostrategie und -steuerung. Eine angemessene Risikomessung und Bewertung umfasst die Identifizierung der verschiedenen Risikoarten, ihre Quantifizierung und Bewertung sowie die Bewertung der Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Risiken. Eine adäquate Risikosteuerung umfasst die Implementierung von Risikobegrenzungen und Risikokontrollen sowie die Überwachung und Überprüfung der Wirksamkeit dieser Maßnahmen.
Eine aufsichtsrechtliche Regulierung, die auf Risikosensitivität ausgerichtet ist, zielt darauf ab, sicherzustellen, dass die Eigenkapitalanforderungen der Banken angemessen sind und den tatsächlichen Risiken entsprechen. Hierbei sollen Banken auf Grundlage einer Risikobewertung ihre Risiken identifizieren, messen und steuern und angemessene Maßnahmen zur Risikobewältigung ergreifen. Dabei sollen die Eigenmittelerfordernisse so berechnet werden, dass sie die tatsächlichen Risiken widerspiegeln. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Banken über ausreichende Eigenmittel verfügen, um unvorhergesehene Verluste absorbieren zu können und ihre Geschäftsaktivitäten fortzuführen.
